JÜDISCH-POLITISCHES LEHRHAUS


Siegfried Kracauer – Das Potential des Profanen
 
mit
Frankfurts Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig
und Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck


26. September 2018, 19.30 Uhr
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 37, Frankfurt


 
Es gibt zwei „Frankfurter Schulen“, die maßgeblich von Juden geschaffen wurden. Zum einen die „Kritische Theorie“, verknüpft mit dem Institut für Sozialforschung – zum anderen die „Jüdische Renaissance“, repräsentiert durch das Freie Jüdische Lehrhaus. In diesem religiösen ebenso wie atheistischen Spannungsfeld erschloss in den 1920er Jahren der Kulturjournalist Siegried Kracauer (Frankfurter Zeitung) einen „Ausweg ins Profane“. Er nannte es die Auseinandersetzung mit den „Oberflächenphänomenen“, der Kultur der Massen, etwa des Kinos.
 
Damit nahm er eine kritische, anti-elitäre Stellung gegenüber seinem Freund Theodor Adorno oder auch Walter Benjamin ein. Zugleich scheint in Kracauers Werk etwas von der großen rabbinischen Tradition des Talmuds auf. Die talmudischen Rabbinen schufen aus der Zwickmühle zwischen messianischen Endzeit-Utopien und zynischer politischer Realität den Ausweg in die Heiligung der profanen Einzelheiten des Lebens. Die daraus entstandene jüdische Tradition verwirft nicht die Realität, sondern erfasst ihre materiellen Details, um mit ihnen die Welt verbessern zu können.
 
In dieser weiteren Veranstaltung der Reihe „Jüdisch-Politisches Lehrhaus“ diskutiert Rabbinerin Elisa Klapheck mit der Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig über die Bedeutung Siegfried Kracauers für Frankfurts jüdisch-politische Tradition.
 
 
Mittwoch, 26. September
19.30 Uhr
 
Weltkulturen Museum
Schaumainkai 37
60594 Frankfurt
 
 
Kommende Veranstaltungen der Reihe „Jüdisch-Politisches Lehrhaus“:
Das Vermächtnis der Bertha Pappenheim – mit Dr. Mirjam Wenzel, Viola Roggenkamp und Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck (Dienstag, 30. Oktober, Museum Judengasse) 
 
Eine Veranstaltung von „Torat HaKalkala – Verein zur Förderung der angewandten jüdischen Wirtschafts- und Sozialethik e.V.“ in Kooperation mit dem Frankfurter Dezernat für Kultur und Wissenschaft, unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Peter Feldmann