Zur politischen Theologie des Judentums


 

 

 

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

heute möchte ich auf mein neues Buch aufmerksam machen. Mein Anliegen darin ist es, das Bewusstsein für die jüdischen Grundlagen des rechtsstaatlichen, modernen und demokratischen Europas zu stärken.

In der Verlagsankündigung steht u.a.: 

"Die politische Theologie des Judentums vertritt eine Auffassung von einem Gott, der zum Politischen fähig ist - der also nicht in einer Theokratie seine höchste Wirkung findet, sondern im Aushandlungsprozess mit den Menschen seine Geltung erlangt."

"Im Zentrum des Politischen steht in der Jüdischen Theologie das gewandelte Verhäntnis des Menschen zu Gott: Während die ersten Geschichte der Bibel Gott noch als Despoten präsentieren, der eine unbeschränkte Herrschaft verlangt, bindet er sich später als politischer Partner des Menschen an Rechtsnormen. Bereits im ersten Bund mit Noah ist eine Garantie des künftigen Willkürverzichts Gottes gegenüber seinen Geschöpfen zu erkennen. In die wechselhafte gesellschaftliche Realität muss Gott immer wieder neu integriert werden.

Klaphecks facettenreiche Interpretationen zeigen den Reichtum dieses Traditionsbestandes. Dabei werfen sie Schlaglichter auf politisch-theologische Positionen aktueller Debatten, wie etwa zu Fragen nach der Ausgestaltung des egalitären Rechtsstaats. Die Diaspora avanciert dabei zum Vorbild einer pluralistischen Globalisierung, und sogar die prinzipielle Begründung von Frauen- und Minderheitenrechten kann aus dem Ideenreservoir des Judentums begründet werden, das eine bemerkenswerte Relevanz für die Orientierung in gegenwärtigen politischen Krisen beweist.“

 

Ich würde mich freuen, mit diesem Buch heute, da wir mit rechtspopulistischen Bewegungen, diktatorischen Autokraten und sogar Russlands Krieg gegen den Westen ringen, zu einer Diskussion über das Politische beizutragen, die sich des jüdischen Anteils darin bewusst wird.

Außer im Buchhandel ist das Buch erhältlich bei der Europäischen Verlagsanstalt. Ansprechpartnerin ist Mareike Fricke: mfricke@europaeische-verlagsanstalt.de

Ich freue mich auf inhaltliches Feedback.

Herzliche Grüße und Schana towa

für das neue jüdische Jahr 5783!

Rabbinerin Elisa Klapheck

 

Aus den Besprechungen:

Daniel Hoffmann, Jüdische Allgemeine, 20.1.2023:
„Klaphecks politische Theologie des Judentums besitzt eine optimistische Ausrichtung. Mit ihr vermag sie Leserinnen und Leser, die von der jüdischen Tradition her ganz anders konditioniert sind, für sich zu gewinnen. Ihr politisch-theologisches Vokabular ist das unserer Zeit. Es ist Ausdruck des Willens zur politischen Freiheit. Sie setzt damit ein Zeichen gegen Konfrontation oder Unterdrückung. Regierende Despoten und solche, die darauf warten, ihre Mitmenschen zu unterwerfen, hat unsere Zeit genug. Insofern ist Elisa Klaphecks politische Theologie der Bibel eine Lektüre, die zu befreien vermag.“

Theresa Weiß, Frankfurter Allgemeine Zeitung,  25.4.2023 
„Jüdisch ist nach dieser Lesart: diskursiv, demokratisch, sozial-marktwirtschaftlich, globalisiert, aufklärerisch. Und wie Klapheck beruhigenderweise feststellt: „Man kann auch als Nichtjude in einer jüdischen Tradition stehen.“