Marie Juchacz-Frauenpreis 2024

08.03.2024 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt am Weltfrauentag Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck

„Für ihren unermüdlichen Einsatz für die Emanzipation der Frauen im Judentum, für ihren engagierten Beitrag zum jüdischen Leben in Deutschland und für ihr beeindruckendes Engagement für den Dialog zwischen Religion und Politik ehren wir heute Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Feierstunde in Mainz, zu der sie am Weltfrauentag eingeladen hatte.

Malu Dreyer ehrt am Weltfrauentag Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck

© Staatskanzlei RLP / Schäfer

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: "Für ihre besondere Leistung im Dienste der Gleichberechtigung verleihe ich Prof. Dr. Elisa Klapheck den Marie-Juchacz-Frauenpreis 2024."

Malu Dreyer ehrt am Weltfrauentag Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck

© Staatskanzlei RLP / Schäfer

Die Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck wurde am Internationalen Frauentag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit dem Marie-Juchacz-Frauenpreis 2024 geehrt.

„Für diese besondere Leistung im Dienste der Gleichberechtigung verleihe ich ihr den Marie-Juchacz-Frauenpreis 2024 des Landes Rheinland-Pfalz“, so die Ministerpräsidentin weiter.  Die Ministerpräsidentin unterstrich bei der Preisverleihung die Bedeutung des 8. März. Der Tag biete Gelegenheit, die Errungenschaften der Frauenbewegung zu feiern und zugleich auf die anhaltenden Ungerechtigkeiten, Diskriminierungen und Gefahren aufmerksam zu machen. „Dazu gehört das erschreckende Ausmaß an geschlechtsspezifischer Gewalt. Tagtäglich werden Frauen weltweit Opfer von Gewalt und Sexismus“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie hob insbesondere die systemische Vergewaltigung als Kriegswaffe hervor, sie erhalte bis heute nicht genügend Aufmerksamkeit. Auch die Hamas habe bei dem brutalen Überfall und ihren Morden an Juden und Jüdinnen unvorstellbare Grausamkeiten gerade an Mädchen und Frauen verübt. „Am internationalen Frauentag sind wir es den Opfern schuldig, die geschlechtsspezifische Ausprägung dieses menschenverachtenden Verbrechens in das allgemeine Bewusstsein zu rücken und auf das Schärfste zu verurteilen. Deshalb unterstütze ich die Kampagne BelieveIsraeliWomen“, betonte die Ministerpräsidentin.

Viele Jüdinnen und Juden fürchteten in Deutschland um ihre Sicherheit und fühlten sich durch fehlende Empathie nach dem 7. Oktober im Stich gelassen. „Die Sicherheit der Juden und Jüdinnen in Rheinland-Pfalz ist für mich persönlich und für die Landesregierung eine Verpflichtung ersten Ranges. Im Kampf gegen Antisemitismus brauchen wir aber auch die Bürger und Bürgerinnen, die hörbar ihre Solidarität zeigen. Wer die Demokratie bewahren will, muss gegen jede Form von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit aufstehen“, forderte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Gerade jetzt seien Persönlichkeiten wie Elisa Klapheck wichtig, die für einen kritisch-konstruktiven Dialog werben und neue Sichtweisen in die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen einbringen. „Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich mit unglaublichem Engagement dafür einsetzen, die jüdische Perspektive in die gesellschaftlichen Debatten einzubringen. Sie schaffen Räume für den Austausch und führen Menschen zum Dialog und zur Diskussion zusammen“, so die Ministerpräsidentin.

Elisa Klapheck wurde 1962 in Düsseldorf geboren und wuchs in Deutschland sowie den Niederlanden auf. Sie ist Rabbinerin des Egalitären Minjan, der liberalen Gemeinschaft in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main, und Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn. Außerdem ist sie als Autorin tätig und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem „So bin ich Rabbinerin geworden. Jüdische Herausforderungen hier und jetzt“.

Der Frauenpreis der Ministerpräsidentin wurde 2019 anlässlich des 100. Jahrestags der Einführung des Frauenwahlrechts erstmalig verliehen. Bisherige Preisträgerinnen sind Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit (2019), Marlies Krämer (2020), Claudia Neumann (2021) Jutta Allmendinger und Rita Süssmuth (2022) sowie Golineh Atai (2023). Mit dem Namen des Preises erinnert Ministerpräsidentin Malu Dreyer auch an die frauenpolitische Vorreiterinnenrolle und die Verdienste von Marie Juchacz, die als Abgeordnete in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede hielt. Vorgeschlagen werden die Preisträgerinnen von einer Expertinnen-Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kultur sowie Vertreterinnen verschiedener Gremien aus dem Bereich der Gleichstellung und Frauenpolitik unter Vorsitz der Ministerpräsidentin.

 

 

 

 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck mit Frauenpreis aus

Für ihre Verdienste um die Gleichstellung von Mann und Frau zeichnet Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Rabbinerin und Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland, Prof. Dr. Elisa Klapheck, mit dem Marie Juchacz-Frauenpreis 2024 aus. Die Verleihung findet am Weltfrauentag am 8. März um 16.00 Uhr im Rahmen einer Feierstunde in der Staatskanzlei statt.

„Als Rabbinerin und als Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland übt Elisa Klapheck eine Vorreiterrolle aus. Mit ihr steht seit 2023 erstmals eine Frau an der Spitze dieses wichtigen Gremiums, in dem nicht-orthodoxe Rabbinerinnen und Rabbiner organisiert sind. ‚Auf zu neuen Ufern und neuen Themen‘ ist ihr Motto, mit dem sie sich sehr für die Emanzipation von Frauen im Judentum und den Dialog zwischen Religion und Politik engagiert“, so die Ministerpräsidentin. Es sei ihr ein besonderes Anliegen, mit der diesjährigen Preisverleihung eine herausragende Persönlichkeit des jüdischen Lebens in Deutschland zu ehren und damit das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie vielfältig Judentum in Deutschland und Rheinland-Pfalz ist.

Elisa Klapheck wurde 1962 in Düsseldorf geboren und wuchs in Deutschland sowie den Niederlanden auf. Sie ist Rabbinerin des Egalitären Minjan, der liberalen Gemeinschaft in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main, und Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn. Außerdem ist sie als Autorin tätig und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem „So bin ich Rabbinerin geworden. Jüdische Herausforderungen hier und jetzt“.

Der Frauenpreis der Ministerpräsidentin wurde 2019 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts erstmalig verliehen. Erste Preisträgerin war die 2023 verstorbene Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, die sich vor allem für das Recht von Beamtinnen einsetzte, aus familiären Gründen in Teilzeit arbeiten zu können. Die Preisträgerin 2020 war Marlies Krämer, die sich für die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen stark macht. Sportjournalistin Claudia Neumann, die als Fernseh-Kommentatorin von Fußballspielen Vorbild und Pionierin in einer vermeintlichen Männerdomäne ist, wurde 2021 mit dem Frauenpreis geehrt. 2022 zeichnete die Ministerpräsidentin die Soziologin Jutta Allmendinger dafür aus, dass sie die die Rechte von Frauen in der Pandemie in den Blick genommen hat, sowie Rita Süssmuth für ihr Lebenswerk. Die Journalistin Golineh Atai, die sich für Frauen im Iran einsetzt, war im vergangenen Jahr Preisträgerin.

Mit dem Namen des Preises erinnert Ministerpräsidentin Malu Dreyer auch an die frauenpolitische Vorreiterinnenrolle und die Verdienste von Marie Juchacz, die als Abgeordnete in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede hielt. Vorgeschlagen werden die Preisträgerinnen von einer Expertinnen-Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kultur sowie Vertreterinnen verschiedener Gremien aus dem Bereich der Gleichstellung und Frauenpolitik unter Vorsitz der Ministerpräsidentin.